Hybride Lehr- und Lernszenarien
Harte Zeiten fordern kreative Maßnahmen: Die PH Wien zeichnet sich als Vorreiterin in Sachen hybride Lehr- und Lernszenarien in der Pandemie aus und stellte am 6. Dezember 2021 für den Bundesverband der Volkshochschulen ein solches Showcase vor. Distance Learning, Homeoffice, Schichtbetrieb – Begriffe, die seit einiger Zeit zu unserem alltäglichen Wortschatz gehören. Am 6. Dezember 2021 durfte die PH Wien einen Speedinput zum Thema „Online, Präsenz, Hybrid – Wie gestalten wir die Zukunft?“ präsentieren und so den bundesweiten Fachleiter*innen der beruflichen Bildung zeigen, wie Studierende, Schüler*innen oder Kolleg*innen trotz erschwerter Umstände miteinander kollaborieren können.
Vielen Lehrenden ist die Schwierigkeit bewusst, einerseits Personen vor Ort „bei sich behalten“ zu müssen und andererseits jene, die zu Hause oder remote vom Lieblingsarbeitsplatz aus teilnehmen (müssen), einzubinden. Sogenannte hybride Lernszenarien entstehen auch, aber nicht nur durch solche Situationen. Mit ein bisschen Kreativität kann erfolgreiches Zusammenarbeiten gelingen.
Auf Basis didaktischer Überlegungen wird an der PH Wien ein Media Lab eingerichtet, das es ermöglicht, hybride Szenarien, also den gleichzeitigen Präsenz- und Online-Unterricht niederschwellig durchzuführen. Die in der Labor-Umgebung entwickelten und getesteten Beispiele sollen auch in Klassenzimmern umsetzbar sein.
Beispielsweise gelang es Erich Schönbächler im Rahmen einer hybriden Lehrveranstaltung im Ausbildungsschwerpunkt „Medienbildung und informatische Grundbildung“, gemeinsam mit Online- und Präsenzteilnehmenden einen kollaborativen Arbeitsprozess anzustoßen. Mithilfe von Tools wie Genially und Soundation planten die Studierenden Hörspiel-Geschichten. Auf Basis eines kollaborativ geschriebenen Storyboards nahmen die Gruppenmitglieder jeweils Audioelemente auf. Diese wurden zusammengefügt, mit Hintergrundgeräuschen versehen und schließlich war ein Lernprodukt fertiggestellt, das gemeinsam angehört werden konnte. Basis für diesen erfolgreichen Prozess war die Lehr- und Lernumgebung, die Streaming aus dem Raum, also Lehrenden-Input und Plenum in Bild und Ton, Zusammenarbeit der Studierenden in Gruppen via Video-Konferenz und aktive Beiträge der Online-Teilnehmenden durch cloudbasiertes Dateimanagement ermöglichte.
Präsentiert wurde dieses Showcase im Zeichen von E-Learning und innovativer Didaktik unter Planung von Thomas Strasser und im Rahmen des übergeordneten Entwicklungsprojekts der PH Wien E-HYLE, unter der Leitung von Caroline Grabensteiner und der Mitarbeit von Erich Schönbächler und Klaus Himpsl-Gutermann, zum Thema hybride Lehre im Hochschullehrgang „Digitale Medienbildung in der Primarstufe“. Neben einem kurzen Vortrag als Überblick (E-HYLE_Input-Hybrid-Showcase-ZLI-PH-WIEN) wurde im Team ein kurzes Beispiel mit der Plattform Soundation präsentiert, mit der kollaborativ schnell und einfach ein Audio aufgenommen werden kann.
Wenn Sie Interesse an hybriden Lehr-Lernszenarien haben, finden Sie weitere Materialien als kostenlos zugängliche OER hier im Medienarchiv der PH Wien.
Im Druck befindet sich auch ein Artikel, der theoretische und didaktische Überlegungen zum hybriden Lehr- und Lernszenario näher ausführt. Bald zu lesen in:
Grabensteiner, C., Schönbächler, E., Stadler, D., Himpsl-Gutermann, K. (2021, in Druck). Ein hybrider Lernraum entsteht. Partizipative Raumgestaltung mit digitalen Medien. Medienimpulse, 59(4), x Seiten. https://medienimpulse.at/
Im Anschluss an die Kurzvorträge des Vormittags fand am Nachmittag ein Barcamp statt; Unterlagen hierzu sind auf diesem Padlet versammelt.
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