Mina Ghomi am ZLI – Ein Bericht
Im Rahmen der ERASMUS-Lehrmobilität (STA) durfte ich (Mina Ghomi) als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Humboldt-Universität zu Berlin vom 06.03. bis zum 15.03.2019 für einen Lehraufenthalt an die Pädagogische Hochschule Wien an das Zentrum von HS-Prof. Dr. Klaus Himpsl-Gutermann.
Warum gerade ich und warum gerade dort?
Ich forsche zum Thema digitale Kompetenzen von Lehrkräften, wie man diese modellieren, messen und in Lehrkräftefortbildungen fördern kann. Ende 2018 durfte ich während eines Forschungsaufenthaltes an der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission in Sevilla am DigCompEdu Projekt mitarbeiten. Im Zentrum für technologiegestütztes Lernen der Humboldt-Universität zu Berlin leite ich seit 2017 die Lehrkräftefortbildungen zu Themen des Lehrens und Lernen mit und über digitale Medien.
Im Rahmen einer Veranstaltung zum Projekt „Die Zukunft des MINT-Lernens“ der Deutschen Telekom Stiftung habe ich HS-Prof. Dr. Klaus Himpsl-Gutermann kennengelernt, Kooperationsmöglichkeiten entdeckt und direkt mit der Planung des Austausches begonnen. Ziel war es, dass ich den aktuellen Stand meiner Forschung und den der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (JRC) vorstelle und mit Wissenschaftler*innen aus Österreich (wo das Kompetenzmodell digiKompP bereits vor drei Jahren entwickelt wurde und Anwendung findet) diskutiere. Außerdem meine Lehrmethoden zur Förderung der digitalen Kompetenz an Lehrer*innen im Rahmen von Lehrveranstaltungen an der PH Wien erprobe und evaluiere.
Wie wird das finanziert?
Vielen sind Erasmus+ Stipendien im Kontext von Auslandssemestern von Studierenden bekannt. Doch auch als Forschende und Lehrende kann man durch die Erasmus+ Lehrmobilität gefördert werden und an Partnerhochschulen im Ausland lehren, sich austauschen und das internationale Netzwerk pflegen.
Was habe ich während des Aufenthalts getan?
- Lehrveranstaltung „digitale Medienbildung in der Primarstufe“: Gemeinsam mit Lehrer*innen haben wir während einer 4-stündigen Veranstaltung die in DigCompEdu definierte digitale Kompetenz von Lehrkräften mit Hilfe unterschiedlicher digitaler Werkzeuge in Gruppen erarbeitet und präsentiert. Auch durch das Feedback der Teilnehmenden konnte ich weitere Erkenntnisse für meine zukünftige Fortbildungsgestaltung ziehen.
Besonders interessant war für mich der Einblick in das akademische Leben und die Lehramtsausbildung an einer pädagogischen Hochschule im Vergleich zur universitären Ausbildung.
- Hexagonal diskutiert: Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen aus Österreich haben wir diskutiert, wie die digitale Kompetenz modelliert, gefördert und gemessen werden kann. Neben meinem Vortrag zum aktuellen Stand meiner Forschung und der des JRCs, haben wir von Stefan Schmid (BMBWF) einen Überblick zum DigiKompP, Digifolio und DigiCheck erhalten und von Thomas Nárosy das im Auftrag des BMDW entwickelten DigComp AT 2.2 vorgestellt bekommen.
- eEducation Praxistage an der PH OÖ in Linz: In Rahmen von Workshops und Vorträgen haben wir auf den eEducation Praxistagen Einblicke in bewehrte Methoden und Tools zur Integration von digitalen Medien im schulischen Unterricht erhalten. Alles in einem eine gelungene Veranstaltung für Erfahrungsaustausch und Ideenfindung.
- eBazar: Auch am in der PH Wien stattfindenden eBazar konnte ich teilhaben. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrinnen und Lehrer und weitere Mitwirkende haben interessante und inspirierende Beispiele und Möglichkeiten aufgezeigt und zum Ausprobieren bereitgestellt.
Was ziehe ich daraus?
Ich empfehle jeder Person, die neue Einblicke in das akademische Leben von anderen Hochschulen erhalten, sein Netzwerk im eigenen Forschungsfeld ausbauen und natürlich weitere Lehrerfahrungen sammeln möchte, die Erasmus+ Lehrmobilität zu nutzen. Dank Klaus Himpsl-Gutermann und Nina Grünberger hatte ich eine unvergessliche und bereichernde Zeit und durfte zahlreiche Wissenschaftler*innen meines Forschungsfeldes, sowie Lehrer*innen, die sich der Aufgabe der didaktisch sinnvollen Integration von digitalen Medien im Unterricht stellen, kennenlernen und in einen für meine Forschung gewinnbringenden Austausch treten.
Ich möchte allen, die meine Zeit in Wien und Linz geprägt haben und ganz besonders Klaus Himpsl-Gutermann und Nina Grünberger, von Herzen danken!
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