ReBOx – Regionale BerufsOrientierung ermöglichen

In diesem Projekt werden standardisierte Berufsorientierungsmodelle als Bezugsrahmen für die Entwicklung eines passgenauen regionalen Berufsorientierungsprojektes eingesetzt, um mehr regionalen Nutzen aus der Berufsorientierung für Schüler*innen, Eltern und Unternehmen zu generieren. Das Ziel ist es, aufbauend auf eine Reflexion des Vorhandenen, einen optimalen regionalen Berufsorientierungsprozess aufzusetzen, begleitende digitale Tools und Lehrmittel zu erstellen, beides zu testen und zu evaluieren, um daraus einen Mehrwert und eine Systematisierung von Angeboten für die Projektregion, aber auch für die Berufsorientierung insgesamt zu generieren. Die erste Erweiterung passiert durch die Etablierung eines regionalen Berufsorientierungsverfahrens, welches im Rahmen des Projektes erprobt und mit Experten getestet wird. Dabei denken die Projektpartner*innen an Onlineaustauschprozesse zwischen regional relevanten Akteur*innen, an Lernspiele, aber auch an Lehrmittel. Darüber hinaus soll der gesamte Prozess auf Tauglichkeit für weitere Regionen geprüft werden. Die zweite Erweiterung passiert durch die Erarbeitung kongruenter Informationen der Berufsorientierung für die Pilotregion, die als Vorlage oder als Modell für andere Regionen bereitstehen. Die Ergebnisse stehen auf der Abschlusstagung am 24.09.2019 an der PH Niederösterreich in Baden zur Diskussion.

Projektlaufzeit

  • 1. November 2018 – 30. September 2019

Projektfördergeber

Problemstellung

Ein verordneter Berufsorientierungsprozess agiert in einer Wolke aus Angeboten und Wünschen von unterschiedlichen Organisationen und blendet regionale Ansprüche sowie die Lebenswelten der Jugendlichen aus. Diese stellen jedoch den Schlüssel zu einer erfolgreichen Berufsorientierung dar. So gehen Potenziale verloren und schwächen den Prozess der Berufsorientierung ebenso, wie auch die Unternehmen und Jugendliche auf regionaler Ebene. Ein aktuell sehr standardisierter österreichweiter Berufsorientierungsprozess entfaltet keineswegs vollständig die beabsichtigte Wirkung der geeigneten Berufswahlfindung. Ein Ergebnis davon ist auch für Nichtkundige deutlich sichtbar – Abwanderung und Fachkräftemangel in zahlreichen produzierenden Unternehmen in vielen (peripheren) Regionen. Bei der Entscheidung für weiterführende Schulen nach der 8. Schulstufe wird häufig aus der Region hinaus gedacht und der erste Schritt von der Region weg gemacht. Der Region fehlen potentielle Arbeitskräfte und so setzt sich eine Spirale in Gang, die das volle Potenzial einer Region und ihrer jungen Bewohner*innen nicht nutzt. Das kann daran liegen, dass in diesem Prozess nicht die regionalen Stärken in den Mittelpunkt gestellt werden, sondern nur sehr allgemein berufliche Möglichkeiten im Berufsorientierungsprozess aufgezeigt werden. Eine gezielte Begegnung von Schüler*innen mit regionalen Unternehmen stellt eher die Ausnahme als die Regel dar. Genau dieses Problem soll das Projekt erfassen und Modelle zur Änderung erproben.

Impact

Die Auswirkungen spüren Unternehmen und politisch Verantwortliche in den Regionen, denen junge Menschen fehlen, aber auch Eltern und Lehrkräfte, die Kinder bei der Schul- und Berufswahl bis zur 8. Schulstufe unterstützen wollen.

Innovationspotential

Der explizit regionale Bezug in der Berufsorientierung, welcher Regionen und Jugendliche stärkt, wurde bisher nicht ausreichend hergestellt. Dieser wird anhand des geplanten Acceleratorprozesses, in dem Prozessabläufe in der BO sowie die entwickelten Materialien, erprobt werden, hergestellt. Aufgegriffen werden Muster in der Berufsorientierung, die durch Holistic Pattern Workshops und begleitende Interviews erfasst werden. Aus diesen Mustern entstehen Ansatzpunkte zur Verbesserung/ Veränderung des regionalen Berufsorientierungsprozesses in der Pilotregion mit dem Fokus, Schüler*innen und Unternehmen zu vernetzen und den BO-Prozess für Eltern verstehbar zu gestalten. Das Projekt soll Lehrer*innen auch die Möglichkeiten im Berufsorientierungsunterricht aufzeigen und spielerisch probieren lassen.

Methodische Vorgehensweise und Akteurseinbindung

Ausgehend von Fokusgruppengesprächen sowie episodischen Interviews werden Fragestellungen für die Workshops mit der Holistic-Pattern-Mining-Methode generiert. In diesen Workshops werden Patterns (dt. Muster) im regionalen Berufsorientierungsprozess erfasst und so Bedarfe sichtbar gemacht. Diese Workshops ermöglichen es, bereits in der Frühphase des Projekts regionale Akteur*innen wie Berufsorientierungslehrkräfte und Unternehmensvertreter*innen, aber auch Eltern einzubinden. Begleitet wird diese Projektphase von Expert*innen der Pädagogischen Hochschule Wien und der Pädagogischen Hochschule Baden. Die weiteren Ansprechpersonen für diese Erhebungsphase sind die Regionalstellen der Sozialpartner. Für die Auswertung und Entwicklung von neuen Materialien werden Kreativtechniken wie der morphologische Kasten oder die Methode 365 eingesetzt, die helfen sollen, die Expert*innen bestmöglich einzubinden. Die Auswahl der Methoden ermöglichen ein kreatives Arbeitsklima und ein Weiterdenken über die eigene Denk- und Arbeitsbox hinaus.

Projektpartner*innen

Aktuelle ZLI Beiträge:

ReBOx revisited: Storytelling

Nach dem erfolgreichen ersten Workshop im Rahmen des ReBOx Projektes fand am 21.3.2019 ein zweiter Workshop zum Thema Berufsorientierung statt. Der Workshop wurde wie beim ersten Mal von Reinhard Bauer und Martin Sankofi (beide ZLI) in Zusammenarbeit mit Elke Szalai (Planung & Vielfalt) und Margit Pichler (PH NOE) durchgeführt. Die Zielgruppe waren dieses Mal BO-Lehrerinnen der NMS Lanzenkirchen und als Methode wurde ein Storytelling Ansatz gewählt.

Holistic Pattern Mining in der Berufsorientierung

Das ZLI organisierte am ersten Tag nach den Weihnachtsfeiertagen einen Workshop zum Thema “Erfahrungswissen in Bezug auf Berufsorientierung sichtbar machen.” Der Workshop fand an der NÖ Mittelschule Lanzenkirchen im Rahmen des von der FFG geförderten Projekts ReBOx für Schüler*innen der 7. Schulstufe und ihren Eltern statt.

Kontakt: Mag. Dr. Reinhard Bauer, MA

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