„Lila Socken“ oder Erfahrungswissen dokumentieren und mit anderen teilen

16. November 2014
PURPLSOC Workshop 2014

Gruppenbild der Teilnehmer/innen
(c) Wolfgang Rauter, Donau-Universität Krems

Als Vorbereitung auf die internationale Konferenz PURPLSOC 2015 (= Pursuit of Pattern Languages for Societal Change), die von 3. bis 5. Juli 2015 an der Donau-Universität Krems stattfinden wird, veranstaltete das Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien in Kooperation mit dem Department für Bauen und Umwelt von 14. bis 15. November 2014 einen zweitägigen Workshop, der interessierten Wissenschaftler/inne/n ein Forum bot, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Mustern und Mustersprachen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen zu diskutieren. Das Zentrum für Lerntechnologie und Innovation (ZLI) war bei den insgesamt 21 (!) Writer’s Workshops, den Herzstücken dieser Veranstaltung, mit zwei wissenschaftlichen Beiträgen vertreten.

Writer’s Workshops Group B

In den beiden Papers „Alexander’s Fifteen Structural Properties of Living Centers and Their Interpretation in the Context of Lesson Design“ (Beitrag 1) und „E-Portfolio Design: Generic Rules for Creating Centers“ (Beitrag 2, gemeinsam mit Peter Baumgartner) geht Reinhard Bauer der Frage nach, inwiefern die von Christopher Alexander in seinem 4-bändigen Werk „The Nature of Order“ entwickelte Theorie der Ganzheit und Zentren auf die Gestaltung von Unterricht bzw. E-Portfolios übertragbar ist.

Abstract zu Beitrag 1:

The purpose of this paper is to rethink lesson design using Alexander’s theory of wholeness and centers. In his late works he presents a set of fifteen fundamental properties which, according to him, are appearning again and again in living things or systems. The life of such a thing or system depends upon the life of its component centers and their density. In other words, the more of these fifteen properties a thing or system has, the more whole and alive it is. Transferring this idea to education, in the present case, to the field of lesson design, initially requires a translation of these structural features from the language of the physical into that of the cognitive space. An analysis of existing educational models for lesson design shows that teachers need to make a variety of planning decisions. However, these are not independent decisions, they rely on and reinforce each other, just like centers in the spirit of Alexander which can be strengthened by other centers. This suggests that the concept of decision may be an option to translate Alexander’s concept of center into the cognitive space. The extent to which these planning decisions contribute to the wholeness of a lesson, finally determines the extent of its life.

Abstract zu Beitrag 2:

According to Christopher Alexander, each pattern represents a generic rule for making a kind of living center. With this in mind, a pattern language essentially seeks to define generic centers that may be used in design projects. Hence the principle task of any pattern language writer consists in trying his or her best to convey the information contained in the whole system of patterns. We identified and described 38 patterns forming the basic vocabulary of a constantly evolving pattern language for working with e-portfolios. Consequently, the main purpose of this paper is to show how the recorded language as a system of patterns or centers, respectively, works as a whole, and has the capacity to promote sustainable development of living e portfolios.

PURPLSOC Demo Workshop 2014

Demo-Workshop zur Einführung aller Pattern-Noviz/inn/en in die DOs & DON’Ts eines Writers‘ Workshop, 14.11.2014

Neben der intensiven Arbeit in den Writers‘ Workshops bot die Veranstaltung natürlich auch eine hervorragende Gelegenheit, sich mit Muster-Expert/inn/en aus aller Welt auszutauschen, u. a. mit Hajo Neis (University of Oregon, Department of Architecture, enger Vertrauter und Koautor von Christopher Alexander), Doug Schuler (The Evergreen State College, Autor von „Liberating Voices: A Pattern Language for Communication Revolution“) oder Takashi Iba (Keio University, Faculty of Policy Management, Japan).

Von Interesse für die PH Wien (insbesondere für die LV im Rahmen der Pädagogisch Praktischen Studien bzw. das KidZ-Projekt) dürfte die Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Takashi Iba sein.

Takashi Iba: Learning Patterns Card Game

2011 entwickelte er im Rahmen des „Learning Patterns Project“ an der Keio University (Japan) gemeinsam mit seinen Studierenden eine Mustersprache für kreatives Lernen. Den Ausgangspunkt dafür bildet die an Komplexität zulegende Gesellschaft, die es, so Iba, erforderlich mache, Probleme aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und in der Folge dafür kreative Lösungen zu finden. Die Learning Patterns sind demzufolge dazu gedacht, Lernende jeglichen Alters auf unterschiedliche Weise zu unterstützen: beim Reflektieren eigener Lernmethoden, beim Kennenlernen neuer, u. U. besserer Lernmethoden und beim Austausch von Lernerfahrungen bzw. Lernbiografien mit Freund/inn/en, Kolleg/inn/en oder Mentor/inn/en.

Takashi Iba kann sich übrigens eine Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lerntechnologie und Innovation (ZLI) in Hinblick auf eine Übertragung bzw. Übersetzung des Buchs „Learning Patterns: A Pattern Language for Creative Learning“ bzw. des dazugehörigen „Muster-Karten-Spiels“ ins Deutsche sehr gut vorstellen. Für das ZLI wäre das sicher eine tolle Sache!

Hinweise & Literaturtipps:

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2 Antworten zu “„Lila Socken“ oder Erfahrungswissen dokumentieren und mit anderen teilen”

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