KidZ besucht EUfolio in Irland
Auf Einladung des irischen Bildungsministeriums präsentierte Klaus Himpsl-Gutermann die Ergebnisse der Studie “ePortfolio for KidZ 2014” auf der internationalen Abschlusskonferenz des EU-Projekts EUfolio in Dublin.
Das EUfolio-Projekt, bei dessen Antragstellung und Anfangsphase 2012 Klaus Himpsl-Gutermann beteiligt war, hatte sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige E-Portfolio-Implementierungen in Schulen in fünf Partnerländern (Irland, Slowenien, Litauen, Zypern, Galizien/Spanien) durchzuführen. Eine wesentliche Rolle in der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes spielte die Donau-Universität Krems, die mit Bernhard Ertl und Andrea Ghoneim ebenfalls in Dublin vertreten war. Nun konnten nach fast drei Jahren auf der insgesamt mehr als beeindruckenden Konferenz die vielfältigen Projektergebnisse präsentiert werden, die über die Projektwebseite als Open Educational Resources zum Download bereitstehen und den Konferenzteilnehmern und -teilnehmerinnen auf einem USB-Stick als Armband für das Handgelenk überreicht wurden. Die Liste der “Deliverables” des Projektes ist lang und in vielerlei Hinsicht sehr wertvoll, wenn die Einführung von E-Portfolios an Schulen geplant werden: ein Forschungsbericht zu bestehenden Strategien und Praxiserfahrungen, eine E-Portfolio Prozess-Spezifikation und generische Funktionsspezifikationen, Materialien für die Lehrer/innenfortbildung, ein Toolkit zur Datensammlung, die Evaluationsergebnisse mehrerer Pilotstudien und schließlich ein Implementierungsleitfaden für Entscheidungsträger/innen und Expertinnen/Experten an den Schulen.
Neben den “offiziellen” Projektoutcomes bot die Konferenz über Kurzvorträge, Workshops und Poster einen bunten Einblick in die E-Portfolioarbeit der Kinder und Jugendlichen aus fünf Ländern, wobei als E-Portfolio-Software in den Pilotstudien entweder Mahara oder Microsoft Office 365 zum Einsatz kamen. Eine besonders gelungene und eindrucksvolle Zusammenfassung bietet ein Video, das ebenfalls online zur Verfügung steht.
Für die Keynote wurde Val Klenowski aus Australien eingeladen, die in ihrem Vortrag hervorhob, beim Technologieeinsatz soziale Aspekte des miteinander Kommunizierens und Lernens nicht zu vergessen. Sie stellte Beispiele von Studierenden ihrer Universität vor, die bei den Abschlussprüfungen auf Basis ihres E-Portfolios präsentieren, was sie gelernt haben. Klenowski betonte die Bedeutung von kritischen Fragen der Lehrpersonen beim Feedback zu den Portfolios, durch die in der Regel erst die intendierten in Gang gesetzt werden. Die Vorträge wurden als Video-Live-Stream übertragen und stehen in Teilen auch als Video zum nachbetrachten zur Verfügung.
In einer Session mit vier Kurzvorträgen stellte Klaus Himpsl-Gutermann die Ergebnisse der “ePortfolio for KidZ Studie 2014” vor. Während in Irland und Slowenien im Rahmen von EUfolio systematische Implementierungen von E-Portfolios in einer großen Zahl von Projektschule vorgenommen wurden, gibt es in Österreich bis dato nur individuelle Einzelinitiativen, die allerdings auch ein buntes Potpourri an Einsatzmöglichkeiten von E-Portfolios zeigen. Neben einer Übersicht als interaktive Landkarte geben acht Fallbeispiele einen tieferen Einblick in die Portfolioarbeit der einzelnen Schulen. Sowohl bei EUfolio als auch in der österreichischen Studie kristallisierte sich ein Erfolgsfaktor deutlich heraus: die Schulen brauchen engagierte Lehrer/innen, die einerseits offen sind, sich auf Neues einzulassen, und andererseits neben dem Schulalltag Zeit und Energie aufbringen, sich über einen längeren Zeitraum weiterzubilden. Neben längerfristiger Weiterbildungsangeboten in Form von Lehrgängen ist eine kontinuierliche Begleitung der Schulen wichtig, wie sie beispielsweise in Irland schon sehr lange Tradition hat und im KidZ-Projekt derzeit auch zum Angebot der Pädagogischen Hochschule Wien gehört.
http://podcampus.phwien.ac.at/zli/files/2
Beeindruckend waren auch die Konferenzräume im Dublin Castle und die exzellente Organisation unter der Führung von Rita Sexton vom Department for Education and Skills der irischen Bundesregierung. Das gesamte Team wurde schließlich belohnt, als zum Abschluss des Tages die irische Bildungsministerin Jan O’Sullivan persönlich erschien und die Dankesworte sprach. Einen netten und auch lustigen Schlusspunkt setzte ein Kurzvideo, das von einem Team Studierender vor Ort während des Tages erstellt wurde und bereits zum Abspann der Veranstaltung fertig war!
Nun ist auch ein Konferenzbericht in den News des Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologie der Donau-Universität online gegangen – mit Link zum obigen Blog-Beitrag … http://www.donau-uni.ac.at/de/department/imb/news/id/22366/index.php