PH Wien bekommt Lego Labor

1. November 2016

Auftakt-Vernetzungsmeeting an der Dublin City University (DCU) zu einer internationalen Kooperation rund um die Themen #ComputationalThinking, #Coding, #Robotics, #ComputerScience und mehr.

LEIS_GroupÖsterreich war mit einer „starken“ Delegation in Dublin vertreten: Martin Bauer vom BMB Abt. II/8 „IT-Didaktik und digitale Medien“, der die Kooperation mit Lego Education über das European Schoolnet eingefädelt hat, Joe Buchner für die PH Niederösterreich und Klaus Himpsl-Gutermann für das ZLI der PH Wien waren beim Meeting am 28. Oktober 2016 dabei. Die PH Niederösterreich wird ebenso wie die PH Wien im Laufe dieses Studienjahres ein Lego Education Innovation Studio (LEIS) einrichten, das neben einem Sponsoring von Lego aus Mitteln des BMB Abt. II/8 und Eigenmitteln der PH finanziert wird. Das internationale Netzwerk besteht derzeit aus Partnern in Irland, Belgien und den Niederlanden und ist für uns insofern doppelt wichtig, weil dort schon solche Studios eingerichtet und Begleitkonzepte entwickelt wurden, auf deren erste Erfahrungen wir zurückgreifen können. In Österreich gibt es bis dato ein LEIS im Welios in Wels – vom dortigen Team konnte allerdings niemand in Dublin dabei sein.

Lego hat mit der Produktlinie „Mindstorms“ schon vor vielen Jahren begonnen, einen Education-Bereich aufzubauen und zu den Roboterbausätzen Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, mit denen Grundlagen der Robotik und Programmierung erlernt werden können. Inzwischen sind die Produktlinien wesentlich erweitert und vor allem mit LEGO WeDo auch für die Primarstufe erschlossen worden. Die neuen LEIS-Studios an den beiden PHs werden eine Auswahl an Bausätzen und Programmen bereitstellen, die dort kennengelernt und ausprobiert werden können. An der PH Wien wird das LEIS in einem Seminarraum im Haus 4 eingerichtet werden. Wenn die Zeitpläne – insbesondere bei der Ausstattung des Raumes – eingehalten werden können wie geplant, wird das LEIS beim eBazar der Wiener Schulen am 16. März 2017 von Jürgen Czernohorszky, Amtsführender Präsident des Stadtschulrates für Wien, eröffnet werden.

Dublin-Folien-PreviewBesuche von Delegationen aus Schulen zum Kennenlernen der Möglichkeiten sind ein wichtiges Element des neuen Studios, wo wir an der PH Wien glücklicherweise auf viel Erfahrung im Bereich des Hauses der Mathematik zurückgreifen können. Für die Betreuung des Studios wird ein Subteam des ZLI verantwortlich sein, das sich in weiterer Folge auch darum kümmern wird, einen neuen Schwerpunkt im Bereich Computational Thinking, Coding, Robotics und Computer Science aufzubauen. Dabei werden wir uns zunächst auf die Primarstufe konzentrieren, wobei auch die Sekundarstufe Allgemeinbildung im Kooperationsverbund Nordost und auch in der Berufsbildung mitgedacht werden. Besonders wichtig ist dabei die enge Kooperation zwischen dem BMB, der PH Niederösterreich und der OCG (Österreichische Computer Gesellschaft), so dass in der Entwicklung von Konzepten und Angeboten Mehrgleisigkeiten vermieden und Synergien genutzt werden. Besonders wichtig ist in der Kooperation auch, dass es nicht um die Produkte eines Herstellers geht, sondern neben den Lego Bausätzen auch Produkte anderer Hersteller (Raspberry Pis, BeeBots, etc.) zum Einsatz kommen – gemeinsames Ziel ist die Stärkung der Informatischen Bildung, die über die reine Anwendung hinausgehen und ein vertieftes Verständnis von Computern erreichen soll.

Parallel zum Aufbau des Lego-Studios gibt es am ZLI bereits erste Ideen rund um den neuen Schwerpunkt:

  • Integration in die Ausbildung Primarstufe: Im neuen Bachelor-Curriculum der Primarstufe gibt es vier Schwerpunktbereiche, wo die Integration im Bereich „Science & Health“ auf der Hand liegt. Durch Gespräche mit den verantwortlichen Personen soll in den nächsten Wochen eruiert werden, ob und wie Anknüpfungspunkte zu den anderen drei Schwerpunktbereichen „Inklusion“, „Kreativität“ und „Sprachliche Bildung“ vorliegen.
  • Integration in die Ausbildung Sekundarstufe: Auch in den Bachelor-Curricula der Sekundarstufe gibt es gute Anknüpfungspunkte für das Lego Labor. Im Bereich der Allgemeinbildung bietet sich im Verbund Nordost das Fach Informatik an, weshalb in Kürze der Kontakt mit Martin Polaschek (Studienprogrammleiter) und Renate Motschnig (Fachdidaktikerin) gesucht wird. Im Bereich der Berufsbildung wird es Gespräche bei uns im Haus geben (Elisabeth DiGiusto, Stefan Illeditz und Georg Jäggle).
  • Fortbildungsangebote: Für alle Schulstufen sollen ab Herbst 2017 Fortbildungsveranstaltungen in das Programm der PH Wien aufgenommen werden, bei denen die Materialien von Lego, aber auch von anderen Herstellern zum Einsatz kommen sollen. Einzelne Veranstaltungen hierzu gibt es bereits im Programm der PH Wien.
  • Schulentwicklungsprojekte im Cluster eEducation Austria Wien: Ähnlich den Konzepten aus dem KidZ-Projekt, bei dem das ZLI Schulen in einer Clusterstruktur bei Schulentwicklungsprojekten mit digitalen Medien begleitet hat, sollen auch neue Projekte rund um den Themenbereich „Computational Thinking“ gestartet werden. Zu den Begleitangeboten gehören SCHILF/SCHÜLF-Veranstaltungen mit der Möglichkeit, sich Bausätze und Materialien aus dem LEIS der PH Wien auszuleihen und zu erproben, so dass die Schule eine gute Entscheidungsgrundlage hat, ob selbst in solche Bausätze für die Schule investiert werden soll (oder man sich eventuell auch für andere Produkte/Technologien entscheidet). Da die Bausätze von Lego doch eine gewisse Investition darstellen, soll dies die Schulen vor unnötigen Ausgaben bewahren oder sicherstellen, dass die Produkteinführung systematisch von Expertinnen und Experten begleitet wird.
  • Community-Building: Das Mitwirken in Communities zum Austausch von Materialien und Erfahrungen oder auch der Aufbau derselben ist dem ZLI zur Stärkung des OER-Gedankens in verschiedenen Bereichen wichtig. Aktuelle Beispiele hierfür sind die beiden neuen Plattformen von „Ö1 macht Schule“ und „Digi4School-in-Action“, die in Kürze zur Interpädagogica online gehen werden. Für das Thema „Coding“ gibt es mit coding4you.at bereits eine tolle Initiative der OCG, an der sich die PH Wien beteiligen wird. Lego Education selbst bietet ebenfalls eine internationale Communityplattform an, die einerseits Infos und Support bereitstellt, andererseits aber auch zum Austausch untereinander genutzt werden kann, allerdings nur in englischer Sprache.
  • Forschungsaktivitäten: Langfristiges Ziel ist in Absprache mit Vizerektor Wolfgang Greller, der an der PH Wien für Forschung und Qualitätssicherung verantwortlich ist, einen Forschungsschwerpunkt zu „Computational Thinking zu etablieren.

Zwei erste wichtige Schritte wurden in Dublin bereits getan. Zum einen wollen die anwesenden Partnerinstitutionen ein gemeinsames internationales Netzwerk etablieren, das gemeinsame Aktivitäten startet und sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen trifft (online oder auch vor Ort). Hierzu wird für das Frühjahr 2017 ein Proposal für eine „Strategische Partnerschaft“ im Erasmus-Plus-Programm angestrebt. Zum anderen werden die österreichischen Partner – derzeit das BMB, die OCG, die PH NOE und die PH Wien – ebenfalls eine „offizielle“ Bildungskooperation eingehen, um das Thema hierzulande voranzutreiben. Eine erste Idee hierzu wird ein gemeinsames Paper von Joe Buchner und Klaus Himpsl-Gutermann für den Tagungsband „Schule neu denken und medial gestalten“ sein, bei dem verschiedene Aktivitäten an Schulen in der Region, die es schon gibt, identifiziert und Erfahrungen aus der Einführung an der Schule dokumentiert werden.

Spannende Zeiten jedenfalls und viel zu tun für das ZLI-Team – stay tuned!

Weiterführende Links:

Fotogalerie:

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