Tag der Medienkompetenz 2025: Zwischen Fake News, TikTok, und Unterrichtspraxis

16. November 2025

Das enorme Interesse am Tag der Medienkompetenz 2025 – die Veranstaltung, an der 100 Lehrkräfte teilnahmen, war binnen einer Stunde ausgebucht –  zeigt deutlich, wie relevant das Thema derzeit ist. Die vom Standard und ORF in Kooperation organisierte Veranstaltung fand am 11. November 2025 im ORF-Zentrum Wien am Küniglberg statt. Ein Tag voller spannender Inputs, aktueller Diskurse und praktischer Impulse für den Unterricht.

Zwischen Faszination und Fake News

Im Diskurs stellte sich dann auch schnell heraus, dass die Herausforderungen für Pädagog*innen enorm sind: Sie reichen von der Frage „Wie können wir selbst Falschinformationen erkennen?“ bis zu „Wie können wir unseren Schüler*innen vermitteln, Quellen kritisch zu hinterfragen, wenn klassische ‚Quellenchecks‘ in der Social-Media-Realität kaum noch eine Rolle spielen?“. Insgesamt waren Desinformation und Social Media die großen Themenblöcke, die die Diskussionen und Vorträge des kurzweiligen Tages prägten.

Dabei war sehr viel Praktisches für den Unterricht dabei. Unter anderem das Beispiel von Bernhard Gmeiner, Lehrer und Blogger, der zeigte, wie sich Medienbildung kreativ und lebensnah gestalten lässt. Seine Schüler*innen sollten ihren Social-Media-Feed mit einer Vertrauensperson durchscrollen und anschließend über ihre Emotionen beim Scrollen reflektieren – eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um Medienbewusstsein im Englischunterricht zu fördern.

Ein Blick hinter die Kulissen: Livepodcast zum Thema Investigativjournalismus

Ein besonderes Highlight bot der Livepodcast mit Martin Thür und Jan Michael Marchart, die spannende Einblicke in die Welt des Investigativjournalismus gaben. Unter dem Titel „Wer verbreitet Desinformation?“ erklärten sie, wie Rechercheprozesse tatsächlich ablaufen, welche Rolle Informant*innen spielen und wie schnell sich Desinformation in sozialen Netzwerken verbreitet. Auch Themen wie Radikalisierung und Manipulation durch Algorithmen wurden kritisch beleuchtet.

Podiumsdiskussion: Verantwortung teilen

In der Podiumsdiskussion mit Bildungsminister Christoph Wiederkehr, Ingrid Brodnig (Autorin und STANDARD-Kolumnistin) und Bernhard Gmeiner (AHS-Lehrer und Blogger), moderiert von Stefan Lenglinger, stand unter anderem die Frage im Raum: Wer trägt die Verantwortung für Medienbildung? Einigkeit herrschte darüber, dass die Verantwortung nicht allein bei den Lehrkräften liegt. Eltern, Politik und Gesellschaft müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um junge Menschen in einer digitalisierten Welt zu begleiten. Die wachsende Bedeutung von Mediendidaktik in der Schule wurde von allen drei Paneldiskutierenden unterstrichen.

Fazit: Hochaktuell, praxisnah – und mit Potenzial

Der Tag der Medienkompetenz 2025 bot eine beeindruckende Mischung aus Theorie, Praxis und Reflexion. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigten große Zufriedenheit und den Wunsch nach mehr praxisnahen Fortbildungstagen, vielleicht dann auch mit etwas mehr Interaktionen.

Eines wurde an diesem Tag besonders deutlich: Medienkompetenz ist eine zentrale Zukunftsaufgabe der Bildung.

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