Viktor Ullmann Konzertabend
Sehr gut passend zum gerade begangenen Internationalen Tag gegen Rassismus (am 21. März) lädt die Pädagogische Hochschule Wien am Mittwoch, den 27. April ab 18:30 Uhr zusammen mit erinnern.at, dem BildungsHub Wien und der Aulos GmbH zu einem ganz besonderen Konzertabend in den Bank Austria Salon im Alten Rathaus ein. Die israelische Sängerin Shira Karmon (Wien) wird mit Begleitung der Pianistin Maria Garzon (London) ein Programm mit Liedern des Komponisten Viktor Ullmann gestalten. Es umfasst neben der Darbietung einiger ausgewählter Lieder von Viktor Ullmann auch den Auszug eines Dokumentarfilms über diesen beeindruckenden Musiker und Komponisten.
Als im Jänner 1945 das Todeslager in Ausschwitz befreit wurde, war dies für den österreichischen Komponisten, Dirigenten und Pianisten Viktor Ullmann leider zu spät. Er wurde dort am 18.10.1944 durch Vergasung ermordet. Bereits 1942 wurde Ullmann in das KZ Theresienstadt deportiert. Selbst die Probleme bei der Bewältigung des Lagerlebens und Hunger konnten es ihm nicht nehmen an das Positive im Menschen zu glauben und um ein reiches Musikleben besorgt zu sein. So schuf er im KZ Theresienstadt einen beträchtlichen Teil seiner Werke und schrieb in seinen Notizen nieder: „Zu betonen ist nur, dass ich in meiner musikalischen Arbeit durch Theresienstadt gefördert und nicht etwa gehemmt bin, dass wir keineswegs bloß klagend an Babylons Flüssen saßen und dass unser Kulturwille unserem Lebenswillen adäquat war.“
Im Dokumentarfilm kommen zwei Zeitzeuginnen zu Wort, die Ullmann persönlich gekannt haben: Edith Krauss, die selbst einige Kompositionen Ullmanns in Theresienstadt uraufgeführt hat, und Alice Herz Sommer, der Viktor Ullmann seine vierte Klaviersonate gewidmet hat. Beim Internationalen Dokumentarfilm-Festival in Thessaloniki hat dieser Film den ersten Preis und den Publikumspreis gewonnen.
Programmablauf:
- Ausschnitt des Dokumentarfilms „Viktor Ullmann“
- Erste Gruppe von Liedern (Maria Garzon – Klavier, Shira Karmon – Sopran)
- „Sonata Nr. 7“ – von Viktor Ullmann seinen Kindern gewidmet
- Zweite Gruppe von Liedern (Maria Garzon – Klavier, Shira Karmon – Sopran)
- Künstlerinnengespräch über die Bedeutung der Holocaust in und aus diesem bestimmten Rahmen.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um Anmeldung hier online wird gebeten; für Lehrerinnen und Lehrer gilt die Veranstaltung gleichzeitig als Fortbildung.
Rund um diese Konzertveranstaltung gibt es weitere Angebote für Lehrerinnen und Lehrer und Schulklassen, um das Gedenken an den Holocaust aufrechtzuerhalten und auch im Unterricht zu thematisieren. So finden sich im aktuellen Fortbildungsprogramm des Instituts für Allgemeinbildung in der Sekundarstufe (IAS) der PH Wien eine ganze Reihe an Seminaren, die vom zuständigen Fortbildungskoordinator Roland Trabe in Zusammenarbeit mit Martin Krist von erinnern.at angeboten werden. Dort ganz neu im Programm ist beispielsweise eine Fortbildung zur Rolle des KZ Theresienstadt im NS-Terrorregime am 25. April 2022, zu der auch noch Nachmeldungen möglich sind (formloses Mail an zli@phwien.ac.at). Die anderen Fortbildungen der Reihe sind im Sommersemester schon ausgebucht, werden aber im neuen Schuljahr voraussichtlich wieder angeboten werden.
Ergänzend zu den Fortbildungen sind auch Medienprojekte mit Schulklassen geplant, die Holocaust-Themen aufgreifen und aufarbeiten. Hier kommt auch das ZLI mit in’s Spiel, weil diese Medienprojekte vom ZLI in Zusammenarbeit mit Andreas Huber-Marx vom BildungsHub der Bildungsdirektion Wien durchgeführt werden. Eines der neuen, beeindruckenden Projekte von Huber-Marx, nämlich die virtuell angereicherte Erkundungstour „Letzte Orte“ durch den 2. Bezirk in Wien, wird in Kürze das Licht der Welt erblicken und beim Konzertabend auch kurz vorgestellt werden.
Weitere Unterlagen zum Download:
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